Sonntag, 7. September 2014

Wenn einer eine Reise tut,dann....

kann er was erzählen. So ging es auch mir, dem Troll Ole Nisser,gebürtiger Däne und seit Jahren in der Voreifel ansässig. Es sollte mal wieder, wie jedes Jahr in mein Heimatland auf Urlaub gehen.Diesmal in exclusiver Beleitung eines meiner besten Freunde: Maik, der Enkel meiner Vermieterin  und Besitzer vieler Traktoren und Gerätschaften,die seltsamerweise alle Trollgröße haben.
Es wurde also gepackt und gestapelt,was das Zeug hält.Ich schleppte immer noch etwas herbei mit den Worten: Opi,das muss auch noch mit, Maik und ich brauchen das unbedingt.
Nach und nach verschwanden also in den unendlichen Weiten des Vans: Ein VW-Bus in Trollgröße,Ein Traktor,zwei Pferde, ein Wikingerzelt samt Feuerstelle,Felldecken und Bestuhlung. Eine Ritterrüstung,ein Liegestuhl, Verpflegung für eine ganze Kompanie Trolle und natürlich das Gepäck von Oma,Opa und Maik.

Endlich schloß sich die Heckklappe und das Hoftor öffnete sich.Los ging die Reise.
Da es tiefe Nacht war, hatten Oma bestimmt erwartet, mindestens bis zum Elbtunnel nichts zu hören von den rückwärtigen Sitzen.Der Enkel schlief tief und fest und doch tuschelte es unentwegt hinter ihr.

Da sie durch das Motorengeräusch nicht wirklich verstehen konnte, um was es dort ging und wer dort redete, drehte sie sich um und erblickte mich auf ihrer Kopfstütze sitzend.Aber ich war nicht alleine. Neben mirsaß jemand,der ihr verdächtig bekannt vorkam und nach meinem Bruder Lasse Nisser ausschaute.
Betreten schauten wir beide zur Seite,als sie fragte,was das zu bedeuten habe.
"Ach Oma" sagte ich zu ihr, "Lasse ist doch in der Eifel geboren und kennt den Ringkøbing-Fjord noch gar nicht.Die 10 Gramm grüne Wolle machen doch nix aus bei all dem Kram,den wir mitschleppen und schlafen tun wir beide sowieso im Zelt."
Wer könnte bei diesen Argumenten schon auf dem nächsten Rastplatz anhalten und den blinden Passagier rauswerfen?
Oma jedenfalls nicht. Sie machte mir klar,dass ich meinen Proviant teilen müsse und sie auch sonst keine Verantwortung übernähme und damit war für den Rest der Reise alles geklärt......dachte sie,kicher.
Kurz vor dem Ziel bestanden wir beide dann auf einem Logenplatz mit Sicht auf die Beschilderung und die Dünen.
Auch dieser Wunsch wurde gewährt und so freuten sich alle auf einen wunderbaren Urlaub auf dem Holmsland Klit
Kurze Zeit später erreichten wir Nymindegab und ich kreischte: Oma,ich sehe die Dünen, wir sind zu Hause.Enkel Maik rief:"Opa, anhalten bitte,ich muss die Dünen begrüßen!" und Opi stoppte weisungsgemäß am Nymindegab Kro. Ist schon ein prima Chauffeur,der Opa.
Der Freudentanz war wirklich ein Foto wert und das wunderbare Wetter auch. Ich  meinte dann zu Oma,dass ich ja doch recht gehabt habe mit meiner Prognose fürs Wetter. Und weiter gings nach Hvide Sande.
Wir hatten noch massig Zeit bis zur Schlüsselübergabe und so konnten Maik und ich eine Führung für Lasse organisieren.Es hieß nur: Opa zum Hafen bitte,Opa bitte zur Schleuse und zum Angelladen und der arme Opi kutschierte uns wunschgemäß überall herum.
Als wir in der Räucherei auf Maiks und meinen Wunsch hin geräucherte Krabben erstanden hatten, verzogen wir uns wegen des einsetzenden Regens in unser Auto. Ich  hibbelte herum : Oma, hilf mal bitte, die Krabben wollen heute gar nicht aus ihrem Pyjama heraus. Ich mag die nicht mit Klamotten essen. Lasse saß skeptisch daneben und meine nur: Bist du sicher Oma,dass man diese komischen Dinger essen kann? Sie duften ein wenig.....ähm streng?   Maik indessen puhlte Krabben,was das Zeug hält,schnippte hier ein Krabbenbein ans Fenster,dort eins auf den Teppich und futterte munter drauf los bis ich schrie: Maik,ich bin dein Freund,aber wenn du mir nichts übrig lässt,dann ändert sich das ganz fix und dann siehste mal,was Trolle machen,wenn sie sauer sind!
Lasse sagte:Ole,du kannst meine haben,ich glaub,ich verzichte lieber und schau mal,was der Opa da futtert.
Sprachs und hüpfte auf die Armlehne des Fahrersitzes und schielte hungrig auf die Opas Fischfrikadelle. Opi,fragte er,ist das so lecker wie es riecht? Opa hielt ihm die Bulette hin und schwupps, fehlte ein riesiges Stück. Unglaublich,wie ein Troll das macht.Zugreifen, abbeißen und gleichzeitig noch ein Stück mopsen für später.